Ji-Young Rhee: connected [in]

 

Curated by Stephanie Fenner
23.03. - 16.04.2017

 

From left to right

1-3     Installation view: connected [in]

4-6     connected [in] VI-VIII, 2016, pigment print on paper, 70,4 x 46,5 cm

7        connected [in] I & II, 2016, pigment print on paper, 15 x 22,7 cm 

8        connected [in] II & V 2017, pigment print on paper, 18,7 x 27,5 cm

9      connected [in] IV, 2016, pigment print on paper, 164,7 x 110 cm

 

 

Ji-Young Rhee : connected [in]

BANG, BOOM, BOING. - At present, we are exposed to a permanent over- excitement of sensory impressions and audiovisual stimuli. Which filter can we use to sharpen our perception? The Korean artist Ji-Young Rhee uses the filter of the detailed view and lets each of her found objects tell their very own story. By association a new narrative can develop in the eye of the observer.

In the exhibition connected [in], Rhee creates narrative moments with her photographs, which may appear profane at first, but raises many questions at a second glance. What is the relationship between the objects? Who used them before, what have they experienced, what purpose have they served before, who has lost them, possessed them, touched them and interacted with them? In her works, the artist deals with connections - the nexus between objects, people and times. She follows the paths of life of others and takes their ways of thinking into account. In doing so, she records traces of past events and existences. Her fascination for the points when connections are made between objects and people seems to come from experiences with exactly this.

Following her interest in geometric forms, Rhee observes the relationships between man and architecture. She notes that buildings that are situated on the outskirts or outside of the city are often adapted to their function. They were rebuilt, painted and adapted for a specific purpose. Windows and ventilation grids were installed at specific positions, walls sometimes only painted to a certain point, ignoring any rules of aesthetics. In her photographic expeditions, the artist develops a fascination for patterns and forms that occur unintentionally and unexpectedly. Especially the conversion of an already standing building offers the possibility to contemplate the motivation of conscious intervention of a pre-existing construct.

Ji-Young Rhee studied painting at the Daegu Katholic University in South Korea, and media art with a focus on photography under Thomas Struth and Candida Höfer at the Staatliche Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Following numerous exhibitions in Korea and Germany, she now presents her works for the first time in a solo exhibition in Berlin with Ji-Young Rhee: connected [in]. The visitor will be able to trace their own perceptions, to focus on individual details and then to see them again in a larger context. Consequently, the viewer can perceive the work in the given composition, but also draw new connections between the work groups. He can choose his own tempo, neither following a given rhythm nor a complex theory.

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Ji-Young Rhee : connected [in]

BÄNG, BOOM, BOING. – Gegenwärtig sind wir einer permanenten Überreizung von sinnlichen Eindrücken und audiovisuellen Reizen ausgesetzt. Welchen Filter können wir einsetzen, um die Wahrnehmung zu schärfen? Die koreanische Künstlerin Ji- Young Rhee benutzt den Filter der Detailbetrachtung und lässt dabei jedes ihrer gefundenen Objekte eine ganz eigene Geschichte erzählen. Assoziativ kann sich im Auge des Betrachters eine neue Narrative entwickeln.

In der Ausstellung connected [in] schafft Rhee mit ihren Fotografien narrative Momente, die zuerst profan erscheinen mögen, auf den zweiten Blick jedoch viele Fragen aufwerfen. In welcher Beziehung stehen die Objekte zueinander? Wer hat sie zuvor benutzt, was haben sie erlebt, welchem Zweck haben sie ehemals gedient, wer hat sie verloren, besessen, sie berührt und mit ihnen agiert? Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Verbindungen - dem Nexus zwischen Objekten, Menschen und Zeiten. Sie vollzieht Lebenswege und Denkweisen Anderer nach und nimmt darauf Bezug. Dabei nimmt sie Spuren auf, die auf vergangene Ereignisse und Existenzen hindeuten. Ihre Faszination für Berührungspunkte zwischen Dingen und Lebewesen scheint aus Erfahrungen mit genau diesen zu stammen.

Ihrem Interesse für geometrische Formen folgend, beobachtet Rhee die Beziehungen zwischen dem Menschen und Architektur. So bemerkt sie, dass Gebäude, die sich am Rande, oder außerhalb der Stadt befinden, häufig an ihre Funktion angepasst wurden. Sie wurden umgebaut, gestrichen und einem ganz bestimmten Zweck angepasst. Fenster und Lüftungsgitter wurden an spezifischen Positionen angebracht, Wände nur bis zu einem bestimmten Punkt gestrichen, jegliche Regeln der Ästhetik ignorierend. Die Künstlerin entwickelt auf ihren fotografischen Streifzügen eine Faszination für Muster und Formen, die unbeabsichtigt und unerwartet auftreten. Besonders der Umbau eines bereits bestehenden Gebäudes bietet die Möglichkeit über die Beweggründe dieser bewussten Intervention in ein bereits existierendes Konstrukt zu spekulieren.

Ji-Young Rhee hat Malerei an der Daegu Katholic University in Südkorea studiert und Medienkunst mit einem Fokus auf Fotografie bei Thomas Struth und Candida Höfer an der Staatliche Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Nach zahlreichen Ausstellungen in Korea und Deutschland zeigt sie nun erstmals in der Ausstellung Ji-Young Rhee: connected [in] ihre Arbeiten in einer Einzelausstellung in Berlin. Der Besucher ist eigeladen selbst der eigenen Wahrnehmung nachzuspüren, auf einzelne Details zu fokussieren, um sie dann wieder im großen Zusammenhang zu sehen. Der Betrachter kann dabei die Arbeiten in der vorgegebenen Hängung rezipieren, aber auch neue Verbindungen zwischen den Werkgruppen ziehen. Er kann sein eigenes Tempo wählen, muss weder einem vorgegebenen Rhythmus folgen, noch einer komplexen Theorie.

 
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